El Secreto De Sus Ojos

Benjamin Esposito (Ricardo Darín), frisch pensionierter Untersuchungsbeamter an einem Strafgerichtshof in Buenos Aires, möchte noch aktiv sein und macht sich an die Arbeit an einem Roman, der auf einem nie aufgeklärten Mordfall beruht, der 35 Jahre zurückliegt. Damals wurde die junge Frau eines Bankangestellten bestialisch ermordet, und Esposito wurde zusammen mit seinem besten Freund Pablo Sandoval (Guillermo Francella) mit den Untersuchungen an dem Fall betraut. Die beiden gerieten bei ihren Nachforschungen schnell in dunkle Zonen, was schliesslich für Sandoval fatale Konsequenzen nach sich zog. Die Vorgesetzte von Esposito und Sandoval war damals die blutjunge Untersuchungsrichterin Irene Menendez Hastings (Soledad Villamil), eine so undurchsichtige wie ehrgeizige Karrierefrau. Als Esposito mit den Recherchen für seinen Roman beginnt, ist Menendez Hastings immer noch am Gericht tätig, sie ist zunächst hoch erfreut, als ihr ehemaliger Untergebener Esposito nach langen Jahren der Abwesenheit bei ihr auftaucht, doch als er ihr den Grund seines Besuches eröffnet, wird klar, dass Esposito an einem Tabu rührt.

Basierend auf dem Kriminalroman „La pregunta de sus ojos“ von Eduardo Sacher, entwickelt Regisseur Juan José Campanella („El hijo de la novia“) einen beständig zwischen zwei Zeitebenen wechselnden ungemein spannenden Mix aus Film Noir, Politthriller und Liebesromanze mit komödiantischen Elementen. Dabei liegt das im Titel stehende Geheimnis unter anderem darin, dass man als Zuschauer bis zum Ende nicht weiss, was eigentlich gespielt wird, alle Figuren, ausser dem Protagonisten, wissen mehr als der Zuschauer, was eine Spannung erzeugt, die bis zum Ende voll trägt.

„El secreto des sus ojos“ ist innerhalb der Filmografie des 1955 geborenen Juan José Campanella der mit Abstand komplexeste Film und innerhalb des argentinischen Kinos der letzten 25 Jahre auch einer der ersten, der sich zwar mit dem Staatsterrorismus der Militärdiktatur befasst, zeitlich aber in den Monaten vor dem Militärputsch vom März 1976 situiert ist und damit ein düsteres Kapitel jüngerer argentinscher Geschichte behandelt, das man so noch kaum im Kino gesehen hat. Mit Soledad Villamil und Ricardo Darín als Protagonisten führt Regisseur Juan José Campanella zudem sein Traumpaar aus seinem ersten Erfolgsfilm „El mismo amor, la misma lluvia“ aus dem Jahr 1999 erneut zusammen – und hat damit dieses Mal nicht nur den erfolgreichsten argentinischen Film der letzten 35 Jahre geschaffen, sondern wurde im vergangenen März auch gleich noch mit Oscar-Weihen gekrönt.

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