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39. Festival del Nuevo Cine Latinoamericano. Schlussbericht von Geri Krebs

39. Festival del Nuevo Cine Latinoamericano. Schlussbericht von Geri Krebs

Die 39. Ausgabe des Filmfestivals in der kubanischen Hauptstadt war das Festival der Frauen, der Pannen - und es war das Jahr der Begeisterung für einen neuen kubanischen Spielfilm wie man das so schon lange nicht mehr erlebt hatte.

Mit „O filme de minha vida“ des brasilianischen Regisseurs (und Schauspielers) Selton Melho, einem nostalgisch angehauchten Vater-Sohn-Drama, basierend auf einem Roman des „Il Postino“-Autors Antonio Skarmeta, fand am 8. Dezember in Havannas Karl-Marx-Theater die Eröffnungsgala des Filmfestivals statt. In einer kurzen und erstaunlich ideologiefreien Rede hatte Festivaldirektor Ivan Giroud erklärt, dass diese Festivalausgabe - die fünfte unter seiner Leitung seit dem Tod von Festivalgründer Alfredo Guevara im Jahr 2013 - zwar eine der Kontinuität, aber auch eine des Übergangs sei. Denn in einer sich verändernden Welt verändere sich auch Kuba und sein Filmfestival – und für die nächstjährige 40. Jubiläumsausgabe dürfe man deshalb einige grundlegende Neuerungen erwarten. Stolz verwies Giroud darauf, dass bereits in diesem Jahr von den über 400 am Festival gezeigten Filmen nicht weniger als 34 Prozent von Frauen stammten, so viele wie noch nie zuvor - und das habe nichts mit Quoten zu tun, sondern allein mit Qualität. Dass dies nicht nur leere Worte waren, zeigte sich dann neun Tage darauf, als gleich die drei wichtigsten internationalen Juries, jene für Spielfilme, Erstlingswerke und Dokumentarfilme, ihre Hauptpreise an Filme von Frauen vergaben und dass auch bei den übrigen Preisen Filme von Frauen überdurchschnittlich gut vertreten waren..Während der Preis für den besten Spielfilm an „Alanis“ der argentinischen Regisseurin Anahí Berneri ging, ein Drama um eine Prostituierte, das bereits drei Monate zuvor, anlässlich seiner Weltpremiere am Filmfestival San Sebastián, einen der Hauptpreise abgeholt hatte, ging der Preis für das beste Erstlingswerk ebenfalls an einen argentinischen Film, das – gerade in unseren Kinos angelaufene - Roadmovie „La novia del desierto“ des Regieduos Valeria Pivato/ Cecilia Atán – und als bester Dokumentarfilm wurde das Erstlingswerk „Baronesa“ der 27 jährigen Brasilianerin Juliana Antunes ausgezeichnet, eine Studie über eine Frauenfreundschaft in einem vom Drogenkrieg heimgesuchten Quartier in der Stadt Belo Horizonte.

Volksfeststimmung bei kubanischem Film
„Mein Film spielt 1991, in der Zeit, als Kuba durch den Zusammenbruch des sozialistischen Lagers und der Sowjet Union in eine schwere Krise geraten war. Eine Krise allerdings, die bis heute ihren Nachhall findet – wie Sie in diesen Tagen am Festival ja selber erleben konnten“. Ernesto Daranas hatte die Lacher auf seiner Seite, als er am vergangenen Donnerstagmittag im ausverkauften Kino Yara, dem mit 1500 Plätzen grössten Kino Kubas, seinen neuen Film „Sergio & Serguei“ ankündigte. Der Regisseur, der 2014/15 mit seinem letzten Film, dem Schülerdrama „Conducta“, in Kuba Triumphe, aber auch in der Schweiz grosse Erfolge gefeiert hatte, spielte mit seiner Bemerkung auf die Tatsache an, dass „Sergio & Serguei“, eigentlich schon vier Tage davor seine Kuba-Premiere (die Weltpremiere hatte im September in Toronto stattgefunden) hätte erlebe sollen. Doch dazu war es nicht gekommen, am Sonntag, 10.12. , dem traditionsgemäss dem kubanischen Film gewidmeten Festivaltag, legte eine technische Panne seit dem frühen Morgen das Kino „Charles Chaplin“, im Gebäude des Filminstituts ICAIC gelegen, lahm. Und es dauerte geschlagene zwei Tage lang bis dieses wichtigste Kino des ganzen Festivals seine Funktionen wieder aufnehmen konnte. Doch nicht nur das. Die Festivalleitung persönlich hatte noch am Nachmittag des Sonntags den vor dem Kino ausharrenden Wartenden hoch und heilig versprochen, die Abendvorstellung von „Sergio & Serguei“ werde unter allen Umständen stattfinden – um dann über eine halbe Stunde nach dem vorgesehenen Vorstellungsbeginn den 900 im ausverkauften Saal wartenden Zuschauern und Zuschauerinnen durch einen Sprecher mitteilen zu lassen, die technische Panne habe leider nicht behoben werden können und man solle wieder nach Hause gehen. Als ausländischer Gast wusste man in diesem Moment nicht, worüber man mehr staunen sollte: über diese unglaubliche Unverfrorenheit der Festivalleitung oder über die Gleichgültigkeit, mit der das Publikum ohne Weiteres und ohne zu Protestieren, den Saal verliess. So war dann Tage darauf die Spannung im erwähnten Kino Yara mit Händen greifbar, als endlich doch noch der „meist erwartete Film des ganzen Festivals“ ( so Joel del Rio, einer von Kubas prominentesten Filmkritikern, der die Pressekonferenz gleich im Anschluss auf die Vorführung leitete) über die riesige Leinwand flimmerte. Und die überdrehte Komödie um den Marxismus-Professor Sergio (gespielt von dem aus „Habana Blues“ bekannten Tomas Cao), der als begeisterter Amateurfunker mit Hilfe eines New Yorker Journalisten (gespielt vom US-Schaupsieler Ron Perlman, bekannt als Protagonist von „Hellboy“) mit dem ziellos im Weltraum in der Station Mir ausharrenden letzten sowjetischen Kosmonauten Seguei (gespielt vom Kubaner Hector Noas) zu kommunizieren vermag, sorgte für regelrechte Lachstürme. Dies vor allem dann, als sich ein tolpatschiger Agent der kubanischen Staatssicherheit an die Fersen von Sergio zu heften begann und dabei bald slapstickmässig von einer komischen Situation in die nächste stolperte. Dass das kubanische Kino ansonsten in diesem Jahr zahlenmässig schwach vertreten war – es gab im Wettbewerb neben dem Film von Daranas lediglich noch den neuen Film von Altmeister Gerardo Chijona, „Los buenos demonios“, ein bemerkenswert systemkritisches Sozialdrama, dessen Drehbuch noch der 2013 verstorbene Daniel Díaz Torres verfasst hatte – wurde durch diesen herausragenden, so originellen, wie filmisch überzeugenden Beitrag wettgemacht. Und dass der Film dann am Ende den Publikumspreis erhielt, muss nicht weiter erstaunen. Ob er allerdings in Kuba jemals wieder in den Kinos zu sehen sein wird, ist derzeit noch unklar, wie Ernesto Daranas an der Pressekonferenz einräumen musste. Es bleibt zu hoffen, dass sich ein Schweizer Verleiher dieses mit Zitaten aus Weltraumfilmen lustvoll gespickten Werks über eine – derzeit wieder aktuelle – kubanisch-russische Freundschaft der besonderen Art annehmen möge.
(Geri Krebs)

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