Sita Sings The Blues

Nachdem sie den ersten Schock überwunden hat, sucht sie Ablenkung in Literatur und Musik, liest das indische Nationalepos „Ramayana“ und hört sich dazu die alten Hits der Sängerin Annette Hanshaw an. Als sie im rund 2000 Jahre alten Epos und in den Jazz-Songs aus den 1930er Jahren verblüffende Parallelen zu ihrem eigenen Herzschmerz findet, beschliesst sie, diesen in einem Trickfilm zu verarbeiten.

Der Titel „Sita Sings the Blues“ ist Programm, denn das kleine, aber feine visuelle Feuerwerk, das in fünfjähriger Eigenregie entstanden ist, verbindet die Autobiographie der amerikanischen Künstlerin mit dem tragischen Schicksal einer unglücklich verliebten Hindu-Göttin, umgesetzt in ein eklektizistisches und ironisches Spiel der Formen, Epochen und Genres. Den narrativen Mittelpunkt der Geschichte bildet das Drama der indischen Göttin Sita, die von ihrem Gemahl Prinz Rama durch eine Hofintrige getrennt, wiedervereint und schliesslich verstossen wird. Auf einer Metaebene wird dieses Geschehen von drei indonesischen Schattenfiguren ironisch kommentiert und von Gesangseinlagen, für welche Annette Hanshaw der Göttin Sita ihre Stimme leiht, musikalisch aufgelockert. Zusammen mit Paleys Trennungsgeschichte verbindet sich die knallbunte Mischung zu einer prachtvollen, zeitlosen und kulturübergreifenden Reflexion über das ewige Drama der Liebe.
(Cindy Hertach)

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