Amador

ESP 2010, 112 Min., OV/df, Regie: Fernando León De Aranoa, mit Magaly Solier, Celso Bugallo, Pietro Sibille
Amador

DVD - Release: 11.10.2012

Rezension von Irene Genhart

In „Amador“ erzählt Fernando León de Aranoa erfrischend unaufgeregt von der Emanzipation einer jungen Immigrantin. Die Hauptrolle gehört der peruanischen Jungschauspielerin Magaly Solier.

Dem Ruf des Herzens gefolgt ist Marcela. Hat Nelson blind vertraut und seinen verführerischen Beteuerungen vom besseren Leben in Europa geglaubt. Nun haust die junge Südamerikanerin mit ihrem Freund – oder vielleicht ist Nelson ihr Mann, so genau führt das Fernando León de Aranoa in „Amador“ nicht aus – in einer lausigen kleinen Wohnung in einem heruntergekommenen Quartier am Rande von Barcelona.

Verlorene Liebe
Das „florierende“ Blumengeschäft, das Nelson ihr zu Hause – frei nach dem Motto: „Liebe, Geburt, Tod sind die drei einzigen Garantien im Leben, und alle werden mit Blumen gefeiert“ – in Aussicht gestellt hatte, hat sich in Wirklichkeit als ein mit geklauten Blumen betriebener Strassenhandel entpuppt. Und unter den jungen Frauen, die für Nelson arbeiten, gibt es manch eine, die dreister mit ihren Reizen spielend als Marcela, Nelson durchaus gefällt. So nimmt die Geschichte von „Amador“ ihren Anfang denn mit Marcela, die mühsam buchstabierend Nelson einen Abschiedsbrief schreibt. „Früher haben wir einander gewärmt“, schreibt sie darin den Spuren einer verlorenen Liebe nachweinend: „doch nun…“. Später, sehr viel später erst in diesem lentamenten Film wird Marcela die Beweise für Nelsons Untreue finden. Die Flucht allerdings ergreift sie schon jetzt. Doch endet diese vorerst abrupt mit einem Schwächeanfall an der Bushaltestelle vor dem Haus: Schwanger sei sie, attestiert man Marcela im Spital, und so kehrt sie in die Wohnung und zu Nelson zurück noch bevor dieser von ihrer Flucht erfährt.

Bettlägeriger Greis und junge Pflegerin
Sie reden wenig miteinander, die ruhige, in sich gekehrte von Magaly Solier („La teta asustada“, Claudia Llosa, 2009) ungemein stark gespielte Marcela und ihr Nelson: immer auf Draht, charmant, gut aussehend, schwatzhaft und sehr machoid: Pietro Sibille. Doch nun ist Marcela schwanger und das heranwachsende Kind verleiht ihr ungeahnte Kräfte um das bisher offensichtlich nach den Vorgaben Nelsons geführte Leben in die eigene Hand zu nehmen. Vorerst braucht Marcela Geld und tritt deswegen eine Stelle als Pflegerin an. Für 500 Euro im Monat soll sie täglich den bettlägerigen Amador (Celso Bugallo) besuchen, ihn bekochen und ihm Gesellschaft leisten, derweil seine Tochter mit ihrer Familie an der Küste Urlaub macht. Es ist ein leichter Job. Meist liegt Amador mürrisch im Bett und legt Puzzles, und Marcela sitzt in der Küche und hört. Gleichwohl weiss Amador nach einigen Tagen mehr über Marcela, als Nelson je wissen wird. Und Amador hat Marcela in Geheimnisse eingeweiht, von denen seine Familie kaum etwas ahnt. Gut tun sich die beiden; tatsächlich gehören die kurzen, gemeinsamen Auftritte der jungen Peruanerin Solier und des spanischen Altstars Bugallo zu den stärksten Momenten von Fernando León de Aranoas Film.

Normales Heldenleben kleiner Leute
Doch dann ist Amador eines Morgens tot und wieder steht Marcela vor dem Nichts. Inzwischen allerdings ist die Protagonistin von „Amador“ erstarkt. Und auch wenn ihr Temperament nach wie vor ruhig, ihr Tempo geruhsam, ihre Befindlichkeit melancholisch ist, so entwickelt sie in ihrem Handeln nun eine verblüffende Raffinesse. Und weil „Amador“ nicht nur ein Drama, sondern auch eine verhaltene Komödie ist, finden sich in dessen letzten Drittel einige köstlich absurde, ja geradezu makaber-lustige Szenen.

Von der stillen Emanzipation einer jungen Immigrantin berichtet der Spanier Fernando León de Aranoa – man kennt von ihm bisher vor allem „Princesas“ (2005). Er tut es unbeschönigend, und die puzzleartig Erzählweise, sowie das ungemein verhaltene Erzähltempo machen seinen Film bisweilen etwas sperrig. Tatsächlich aber schreibt sich „Amador“ ein in die Tradition eines europäischen Autorenkinos, das gepflegt von grossen Regisseuren wie dem Finnen Aki Kaurismäki, den Dogma-Dänen, dem Briten Ken Loach und dem Franzosen Robert Guédiguian wohltuend unaufgeregt aus dem ganz normalen Heldenleben kleiner Leute berichtet.
(Irene Genhart)

Kritiken

National International
- Hansjörg Betschart für tageswoche.ch - Lida Bach für kino-zeit.de
  - Ciprian David für negativ-film.de
   
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