Here & There
Rezension von Cindy Hertach
Zwischen New York und Belgrad pendelnde Culture-Clash-Komödie, deren kauzige Figuren, der mitreissende Soundtrack und der minimalistisch-lakonische Tonfall an die Filme Jim Jarmuschs erinnert.
New York ist ein hartes Pflaster – vor allem dann, wenn man wie Robert gleichzeitig Wohnung und Job verliert. Ohne Perspektive und hoffnungslos pleite, nimmt der desillusionierte Musiker darum das etwas zwielichtige Angebot des jungen Serben Branko kurzerhand an: Er soll für 5000 Dollar dessen Freundin Ivana in Belgrad heiraten und nach New York begleiten. In Serbien angekommen, wird Robert bei Brankos Mutter Olga untergebracht, die sich geduldig um ihren mürrischen Gast kümmert. Während Branko im Big Apple zunächst erfolglos versucht, das Geld für Robert zusammenzukratzen, kommen sich Robert und Olga in Belgrad zögernd näher.
Das unterhaltsame und vielversprechende Spielfilmdebüt des erklärten Jim Jarmusch-Fans Darko Lungulov erinnert dank der liebenswerten Kauzigkeit des Protagonisten Robert, dem mitreissenden Soundtrack und minimalistisch-lakonischen Tonfall angenehm an die Werke des grossen Vorbilds. Dass die trockene und wunderbar sarkastische Culture-Clash-Komödie des jungen Serben trotzdem nicht voll und ganz zu überzeugen vermag, liegt hauptsächlich am manchmal leider allzu abrupten Perspektivenwechsel zwischen der ruhigen Liebesgeschichte in Belgrad und dem hektischen Alltag in New York. Der stockende Erzählfluss ist dennoch kein Weltuntergang, da die charmanten Figuren und die liebevolle Inszenierung diese kleine Unausgewogenheit fast wieder wettmachen.
(Cindy Hertach)
Kritiken
| Offizielle Website | Verleiher |
| www.hereandtherethemovie.com | Look Now! |
