The Future

USA/D 2011, 91 Min., E/df, Regie: Miranda July, mit Miranda July, Hamish Linklater, David Warshofsky
The Future

Rezension von Irene Genhart

In „The Future“ lässt Miranda July ein Paar Mitte dreissig seine mögliche Zukunft erleben. Sie tut es mit Hilfe einer Katze, angehaltener Zeit und mit sich selbst in der weiblichen Hauptrolle. Resultat: allerbestes Nicht-Mainstream-Kino, bzw. ein grossartig abstruser und wohltuend furchtloser Frauenfilm.

Sie holt die meisten irgendwann ein, die Einsicht, dass es nicht einfach ewig weiter geht - das Leben. Dass die Zeit (ab-)läuft, es irgendwann für gewisse Sachen spät oder gar zu spät ist. Von Torschlusspanik redet der Volksmund in diesem Zusammenhang. Die meisten ereilt sie, oft gekoppelt an die Kinderfrage, Mitte dreissig.

Just ungefähr so alt sind Sophie und Jason in „The Future“, eingeholt werden sie irgendwo zwischen Wohnzimmer und Tierspital. Hierher haben sie vor ein paar Tagen ein streunendes Kätzchen mit einer verletzten Pfote gebracht. „Paw Paw“, eben „Pfötchen“, heisst das Tierchen und wird da noch dreissig Tage bleiben, bevor es bei Sophie und Jason einzieht. Und dann wird alles anders, als es bisher war…

Kino in der Möglichkeitsform
Bisher: Das waren vier Jahre, in denen Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater) in eine gemütliche Beziehung rutschten, deren derzeitigen unaufgeregten Höhepunkte in Nachmittagen bestehen, die mit je einem Laptop auf dem Schoss gemeinsam auf dem Sofa verbracht werden. Kann man mit seinen Gedanken den Wasserhahn aufdrehen oder gar die Zeit anhalten, fragen sie einander dabei bisweilen. Und nun also soll in dreissig Tagen Paw Paw bei ihnen einziehen. Nicht nur ein paar Wochen, wie ursprünglich angedeutet, sondern ein paar Jahre wird das Kätzchen ihr Leben mitbestimmen. Doch in ein paar Jahren, da sind Sophie und Jason bereits vierzig, dann fünfzig und dann ist das Leben bald vorbei: Nicht umsonst „The Future“ („Die Zukunft“) hat Miranda July ihren nach „Me and You and Everyone We Know“ (2005) zweiten Kinofilm betitelt. Es ist dies ein Film quasi in der Möglichkeitsform und doch „ganz real“: In den verbleibenden Tagen all das tun, was sie bisher verpassten und später nicht mehr können, wollen Sophie und Jason nun und hängen ihre Jobs als Ballettlehrerin für Kinder und Computerdoktor an die Wand.

Ein philosophierendes Kätzchen
Derweil Jason sich dem Schicksal hingibt und sein soziales grünes Gewissen auslebt, versucht Sophie sich endlich in einem eigenen Youtube-Filmchen als Tänzerin zu verwirklichen. Doch vielleicht sollte man noch weiter gehen, gar das Netz abstellen, sich ein paar Tage den Zugang zur alles bestimmenden virtuellen Welt kappen? Das Kätzchen derweil wartet geduldig und ergeht sich, von in kätzischen Philosophierereien über die Unterschiede eines Lebens in abenteuerlicher Freiheit und gemütlicher Gefangenschaft. Eine Katze als Off-Erzählerin: Das mutet wunderbar verrückt an. Es ist es auch und es ist es genauso wie die Zukunft, die da vorerst als Vision auf Probe angegangen wird und zum Schluss sich dann doch irgendwie als real herausstellt. Derweil Jason von einem alten Mann einen reparierten Fön kauft und sich von diesem gut gemeinte Ratschläge über eine gute Beziehung anhält, bricht Sophie ab und auf und findet sich in einer biederbrav-amerikanischen Vorstadt-Beziehung mit trögem Gatten, nervigem Kind und eigenem Häuschen wieder. Bemerkend, dass Sophie davon driftet, hält Jason die Zeit an. Doch diese läuft weiter und der Mond spricht zu ihm und da muss Jason nun die Fluten des Ozeans wieder in Bewegung bringen, auf dass das Leben, auch wenn schmerzt, weiter geht…

Schräg und verschmitzt
Verrückt, abgehoben, schräg ist „The Future“ und bewegt sich weit, weit weg von jedem Mainstream. Er verströmt – trotz seiner an sich bedrückenden, was die Katze betrifft gar makabren, Vision – einen ganz eigenen Zauber, zeigt nicht Helden, sondern leicht linkisch wirkende Menschen, die aber einen ungemeinen Liebreiz verströmen. Im Tonfall verschmitzt, wie alle Werke der sich bisweilen auch als Schreiberin betätigenden Miranda July (von ihr ist zum Beispiel die durchaus lesenswerte Kurzgeschichten-Sammlung „No One Belongs Here More Than You“ („Zehn Wahrheiten. Stories“ Diogenes, 2008), ist „The Future“ ein wohltuend unerschrockener Frauenfilm, der stimmig nach der Befindlichkeit einer zwischen Realität, Träumen und virtuellen Welten verlorenen Generation tastet und dabei zur tröstlichen Einsicht gelangt, dass das grösste Glück der Menschen vielleicht tatsächlich in gemeinsam auf dem Sofa verbrachten Nachmittagen liegt.

   

Kritiken

National International
- Brigitte Häring für sennhausersfilmblog.ch - Christina Tilmann für zeit.de
- Cornelis Hähnel für cineman.ch - Hannah Pilarczyk für spiegel.de
- Thomas Hutter für outnow.ch - Christiane Peitz für tagesspiegel.de
- Kulturplatz auf videoportal.sf.tv - Cosima Lutz für welt.de
  - Marieke Steinhoff für schnitt.de
   
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